Balkonkraftwerk

Eigener Strom vom Balkon

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist nichts weniger als die einfachste Art, eigenen Strom zu erzeugen! Es besteht meist aus denselben Solarmodulen, wie man sie auch von Hausdächern kennt oder aus besonders leichten Kunststoffmodulen. Alle Arten von Solarmodulen erzeugen zunächst einmal Gleichstrom, den wir im Haushalt nicht brauchen können. Daher gehört zu einem Balkonkraftwerk auch immer ein „Wechselrichter“, welcher den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt.

Der Wechselrichter kümmert sich zudem darum, dass die Energie aus dem Balkonkraftwerk etwa in Hinsicht auf Spannung und Frequenz genau so bereitgestellt wird, dass es zu den im jeweiligen Haushalt vorherrschenden Bedingungen passt. Das sorgt dafür, dass der so erzeugte Strom nach Einstecken des Balkonkraftwerks ohne weitere Technik direkt in den Haushalt fließt und dort genauso verwendet wird, als käme er aus dem Stromnetz.

Wie montiert man ein Balkonkraftwerk?

Der Aufbau ist kinderleicht. Solarmodule und Wechselrichter werden über zwei einfache Solarkabel (plus und minus) zusammengesteckt. Die eingesetzten Stecker sind verwechslungssicher und daher für jedermann einfach zu verbinden. Der Wechselrichter wiederum wird mit einem einfachen Stecker in eine Haushaltssteckdose gesteckt. Wenn keine Außensteckdose vorhanden ist, kann man über eine Flachkabel-Verlängerung auch eine Steckdose in der Wohnung verwenden.

Erzeugt man so seinen benötigten Strom selbst, dann muss man ihn natürlich nicht vom Stromversorger kaufen. Sobald das Balkonkraftwerk also läuft, dreht sich der Stromzähler langsamer oder er bleibt sogar stehen! Dadurch spart man sich in wenigen Jahren die Anschaffungskosten wieder ein und macht im Anschluss sogar Gewinn! Welches andere Gerät im Haushalt kann das schon von sich behaupten?

Anmeldung des Balkonkraftwerks

Ein Balkonkraftwerk muss angemeldet werden, daran ist nicht zu rütteln. Auch die Tatsache, dass geschätzte 60-75% der Nutzer das nicht tun, ändert an der grundsätzlichen Pflicht nichts. Die Anmeldung dient dazu, den realen Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Stromnetz besser einschätzen zu können und hilft zudem dabei, den Strombedarf im Verteilnetz richtig zu berechnen. Wird mehr Strom eingekauft als das Netz benötigt, dann muss dies über Flexibilitäten wie steuerbare Verbraucher oder das Abregeln von Erzeugungsanlagen kostspielig kompensiert werden. Das schlägt sich am Ende auf die Stromkosten aller Verbraucher nieder.

Die dennoch hohe Quote nicht gemeldeter Geräte hat auch mit den in Vergangenheit häufigeren Problemen bei der Anmeldung und den damit verbundenen und noch immer kursierenden negativen Erfahrungsberichten zu tun. In der Realität hat sich die Anmeldung eines Balkonkraftwerks aber in den letzten Jahren stark vereinfacht. Das betrifft insbesondere die Anmeldung beim Verteilnetzbetreiber.

Verteilnetzbetreiber

Der Verteilnetzbetreiber verwaltet die Leitungen, Stromkästen, Umspannwerke, Verteilstationen und weitere Infrastruktur des Niederspannungsnetzes, welches die Haushalte versorgt. Er ist selbst nicht der Stromversorger sondern von diesen unabhängig. Während die Verteilnetzbetreiber bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerks zu Beginn noch dieselben Formulare wie für eine große Dachanlage und sogar die Unterschrift eines Elektrikers verlangten, begnügten sie sich in den letzten Jahren vor dem Wegfall der Anmeldung in so gut wie allen Fällen mit einem simplen DIN A4 Blatt, das auf deren Webseiten heruntergeladen werden kann, oder boten ein einfaches Online-Anmeldeportal an. Dort waren Daten wie Name, Adresse, Kontaktdaten, Zählernummer und Leistungsdaten des Kraftwerks anzugeben. Insbesondere musste das Vorliegen von Zertifikaten für den Wechselrichter bestätigt werden, welche die Konformität von Erzeugungseinheit und Netz- und Anlagenschutz (NA-Schutz) mit der Niederspannungsrichtlinie DIN VDE AR-N-4105 bestätigen. Das ist auch wirklich relevant, denn nur zertifizierte Wechselrichter schalten bei Netztrennung sicher ab. Daher sollte man schon beim Kauf auf das Vorhandensein der Zertifikate achten, auch wenn die Anmeldung beim Netzbetreiber in 2024 weggefallen ist.

Marktstammdatenregister

Das Marktstammdatenregister ist das zentrale Verzeichnis für Geräte und Anlagen zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energie. Es wird von der Bundesnetzagentur betrieben, der obersten Überwachungsbehörde der deutschen Netze. Hier sind in etwa dieselben Daten anzugeben wie beim Netzbetreiber. Der Anmeldeprozess war allerdings über lange Zeit etwas umständlicher als beim Netzbetreiber, da einerseits erst der Nutzer als sogenannter „Marktakteur“ eingetragen und erst im Anschluss das Balkonkraftwerk als „Einheit“ registriert werden musste. Hier wuden zudem jede Menge überflüssige Fragen gestellt, wie etwa ob man das Balkonkraftwerk aufgrund einer Ausschreibung errichtet hat. Diese gibt es für Balkonkraftwerke gar nicht. Zum Glück wurde die Anmeldung allerdings im Jahr 2024 stark vereinfacht, sodass dort mittlerweile nur noch ein paar wenige Angaben zu machen sind und dann ist alles erledigt.

Zählertausch

Erzeugt ein Balkonkraftwerk mehr Strom als gerade im Haushalt gebraucht wird, dann wird dieser über den Stromzähler ins Netz abgegeben. Alte Zähler mit Drehscheibe, sogenannte Ferraris-Zähler (nein, mit der Automarke hat das nichts zu tun), können dann ggf. rückwärts drehen. Das ist zwar höchst rentabel aber leider auch verboten. Da der Verteilnetzbetreiber auch der grundzuständige Betreiber der Stromzähler ist, sendet dieser nach erfolgter Anmeldung des Balkonkraftwerks daher einen Techniker vorbei, der den alten Zähler gegen einen neuen tauscht, welcher Verbrauch und Netzeinspeisung mit zwei verschiedenen Zählwerken messen kann. Dieser Austausch muss nach Entscheidung der Clearingstelle EEG auch kostenlos erfolgen. Werden dennoch Gebühren aufgerufen, sollte man dem hartnäckig widersprechen. Das führt oft zum Erfolg. In den nächsten Jahren müssen nämlich per Gesetz ohnehin überall neue Stromzähler eingebaut werden und hierfür dürfen auch keine Tauschgebühren verlangt werden. Die neuen Zähler haben einen leicht erhöhten Betriebspreis (20€ statt wie bisher rund 10€ pro Jahr), über den die Kosten für den Tausch gegenfinanziert werden.

Nichtanmeldung

Noch immer ist die Mehrheit der Balkonkraftwerke in Deutschland nicht angemeldet. Dieser Anteil wird jedoch zunehmend geringer. Das hat insbesondere mit der Vereinfachung der Anmeldung zu tun. Ein weiterer Grund ist aber die immer stärkere Verbreitung von Balkonkraftwerken jenseits der ursprünglich überwiegenden Nutzergruppe der „Strom-Guerilleros“. Während diese sich mehr für die Machbarkeit als für die Regelkonformität der energetischen Selbstversorgung interessierten, bevorzugen viele Balkon-Stromer heute die rechtlich und normativ „saubere“ Nutzung.
Tatsächlich sind für die Nichtanmeldung beim Marktstammdatenregister Strafzahlungen vorgesehen. Der Netzbetreiber kann monatlich 10,00 € pro kWp an Modulleistung berechnen für den Zeitraum, in dem nachweisbar eine nicht angemeldete Nutzung erfolgt ist. Bei einem Kraftwerk mit 850Wp wären das 102,00 € im Jahr (10€*0,85kWp*12Mon.) – ein nicht unwesentlicher Teil der Ersparnis durch das Kraftwerk. In der Marktstammdatenregisterverordnung wird gar von Strafen von bis zu 50.000 Euro gesprochen. Das gilt aber nur für große Anlagen. Zudem bemisst sich die Strafe an den durch Einspeisung erwirtschafteten Erlösen. Da es diese beim Balkonkraftwerk nicht gibt, ist bisher auch keine Festsetzung von Zahlungen bekannt geworden.

Anstehende Gesetzesänderungen

Das Solarpaket der Bundesregierung, welches im Frühjahr 2024 verabschiedet wurde, führte zu gravierenden Änderungen beim Anmeldeprozess für Balkonkraftwerke. Insbesondere ist die Anmeldung beim Netzbetreiber komplett entfallen. Das war deswegen möglich, weil dieser bei der Registrierung im Marktstammdatenregister ohnehin über das neue Gerät an seinem Netz automatisiert benachrichtigt wird. Da die im Marktstammdatenregister zu hinterlegenden Daten großteils mit denen der ehemaligen Anmeldungen beim Netzbetreiber übereinstimmten, konnte auf die Doppelanmeldung verzichtet werden. Das kam auch den Netzbetreibern entgegen, denn diese verzichteten zum Teil bereits vor der Gesetzesänderung von sich aus auf die Anmeldung, da sie aufgrund des schnellen Nutzerwachstums mit der Flut an neuen Anmeldungen überfordert waren.

Wie fördern Balkonkraftwerke die Energiewende und den Klimaschutz?

Auch in der CO2-Bilanz ist ein Balkonkraftwerk übrigens ein echter Gewinn, denn auch hier gleichen sich Herstellung und Transport nach wenigen Jahren im Betrieb wieder aus. Da die Geräte aber wesentlich länger halten, trägt man durch die Nutzung auch noch etwas zum Klimaschutz bei. Bei den aktuellen im Schnitt rund 400 Gramm Kohlenstoffdioxyd pro in Deutschland erzeugte Kilowattstunde Strom spart etwa ein 800W Balkonkraftwerk bis zu 320 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.!

Da mit dem Balkonkraftwerk erstmals auch an Miet- und Eigentumswohnungen eigener Strom erzeugt werden kann, sorgt es nicht zuletzt dafür, dass sich die Anzahl derer, die direkt von der Energiewende profitieren können, mit einem Schlag mehr als verdoppelt. Zudem holt es die Erzeugung erneuerbarer Energie in die Städte, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Am Ende profitieren also alle davon.

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FAQ

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist die ein kleines Solarkraftwerk mit Solarmodulen und einem Wechselrichter. Da es kleiner als konventionelle Solaranlagen ist, kann man es auch ohne Elektriker an Eigenheim, Miet- oder Eigentumswohnung anschließen und nutzen. Dabei kann man es, anders als der Name vermuten lässt, auch auf Hausdächern, auf Garagendächern und Carports, aufgestellt im Garten und auf Terrassen und sogar als Wandverkleidung oder gar Vordach an Fassaden verwenden.

Wie viel Leistung sollte mein Gerät haben?
Strom aus dem Balkonkraftwerk, den man nicht direkt verbrauchen kann, lohnt sich aktuell wenig bis garnicht. Daher sollte man eine Geräteleistung wählen, die zum eigenen Verbrauch passt. Dabei spielen viele Faktoren wie Verbrauchsverhalten, Grundverbrauch und Ausrichtung der Module eine Rolle. Grob gerechnet kann man aber sagen: Liegt der Jahresverbrauch unter 2.500 kWh genügen 400-500 W Modulleistung, liegt er darüber, lohnen sich auch über 800 W Modulleistung.
Was passiert, wenn ich mehr Strom erzeuge, als ich benötige?
Überschüsse aus dem Balkonkraftwerk gehen ins öffentliche Stromnetz und der Ertrag daraus landet am Ende auf den EEG-Konto. Damit kommen sie am Ende der Allgemeinheit zugute. Wenn du sie lieber selbst nutzen möchtest, dann kannst du sie mit einem Akku für einen späteren Zeitpunkt speichern
Wie viel kann ich damit einsparen?
Pro Wattpeak-Leistung, die ein Solarmodul vorweist, kann man in Deutschland im Schnitt eine Kilowattstunde an Ertrag pro Jahr erzielen. Im besten Fall wären das bei einem Kraftwerk mit 850 Wp Modulleistung also 850 kWh. Das entspricht bei einem Strompreis von 40ct/kWh also 340,00 Euro im Jahr. In der Realität reduzieren die Eigenverbrauchsquote, die oft nicht optimale Ausrichtung und mögliche Verschattungen dies mitunter auf 200,00-250,00 Euro pro Jahr. Dennoch macht sich Anschaffung schon nach wenigen Jahren bezahlt und danach ist jede Kilowattstunde aus dem Balkonkraftwerk kostenlos!
Wie montiere ich ein Balkonkraftwerk sicher?
Mittlerweile gibt es für das Balkonkraftwerk Montagelösungen für alle erdenklichen Anbringungsorte. Allerdings findet man häufig keine klaren Angaben zu deren Sicherheit, etwa in Bezug auf Wind- und Schneelasten. Die Montagesets in unserem Shop hingegen weisen alle klare Angaben zu Montageort, Belastbarkeit und z.T. auch statischen Berechnungen vor. Obwoh hierzu noch keine offizielle Pflicht gibt, gehört die Selbstverpflichtung hierzu zu unserem Kundenversprechen.
Wie schließe ich mein Balkonkraftwerk an?
Die Anschlüsse der Solarmodule werden mit den entsprechenden Gegenstücken am Wechselrichter zusammengesteckt. Da die Anschlüsse verwechslungssicher sind, ist dies sehr einfach. Um das Balkonkraftwerk dann mit dem Stromnetz zu verbinden, muss man es einfach nur einstecken. Entgegen anderer Behauptungen, ist das mit einem einfachen Haushaltsstecker (Schutzkontakt-Stecker) möglich. Die Bundesnetzagentur sowie der Vorstand des hier entscheidenden Elektrotechnik-Verbands VDE haben dies bereits 2023 bestätigt. Wenn es keine Außensteckdose gibt, kann man mit einer Fensterdurchführung (Flachkabel) in den Innenraum gelangen und das Kraftwerk dann dort einstecken.
Muss ich das anmelden?
Aktuell muss man ein Balkonkraftwerk noch beim Netzbetreiber (nicht Energieversorger!) anmelden. Dort kann man aber im Normalfall ein einfaches Online-Verfahren oder ein einfaches PDF zur Anmeldung nutzen. Erste Netzbetreiber verzichten bereits vollständig auf die Anmeldung. Daneben muss das Gerät noch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur (marktstammdatenregister.de) angemeldet werden. Das geht aber zum Glück recht schnell. Zukünftig soll nur noch diese Anmeldung verbleiben und die beim Netzbetreiber wegfallen.
Muss mein Stromzähler getauscht werden?
Alte Stromzähler mit Drehscheibe („Ferraris-Zähler“) werden nach Anmeldung eines Balkonkraftwerks gegen neue, digitale Zähler („moderne Messeinrichtungen/mME“) getauscht. Dieser Tausch ist kostenlos und sollte in wenigen Wochen erfolgt sein. Künftig muss man mit dem Anschluss des Balkonkraftwerks auch nicht mehr bis zum Zählertausch warten. Obwohl dies heute eigentlich noch der Fall ist, wird es in den wenigsten Fällen tatsächlich gemacht. Der Grund: die alten Zähler zeichnen nicht auf, wenn sie rückwärts laufen, sie tun es einfach nur…
Was muss ich bei Denkmal-/Ensembleschutz/Erhaltungssatzungen beachten?
Die Regeln für die Gestaltung von Gebäuden machen die Nutzung eines Balkonkraftwerks leider manchmal unmöglich. Wenn das eigene Gebäude solchen Regelungen unterliegt, sollte man dies daher vorab mit Vermieter*in/Eigentümer*in und ggf. der Kommune klären. Mehr und mehr Kommunen und Bundesländer beschließen aktuell abweichende Richtlinien, welche für die Erzeugung erneuerbarer Energie Ausnahmen vorsehen.

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